Der große Veranstaltungssaal des Kameha Grand Bonn war bis auf den letzten Platz besetzt, als das filmische Intro zum 12. Cloud Unternehmertag startete. Über 700 Gäste waren am 30. Januar 2025 nach Bonn gekommen, um mehr zu den Themen KI und Automatisierung zu erfahren.
Der Fokus auf KI konnte in diesem Jahr nicht besser gewählt sein. Denn wenige Tage zuvor hatte das chinesische Unternehmen Deepseek mit Deepseek R1 eine neue KI vorstellt, die es locker mit den bekannten Modellen aus dem Silicon Valley aufnehmen kann – jedoch nur mit einem Bruchteil der Ressourcen entwickelt wurde.
Rasante Geschwindigkeit der KI-Entwicklung
Zwar ist das Thema KI nicht neu, wenn man bedenkt, dass seit Jahrzehnten daran geforscht und seit Jahren damit gearbeitet wird. Die Geschwindigkeit der aktuellen Veränderungen allerdings ist enorm. Was bedeutet dieser unaufhaltsame Aufstieg von KI für unsere Gesellschaft und Wirtschaft? Diese Frage stand im Mittelpunkt des diesjährigen Cloud Unternehmertags.

Willkommen und Einstieg
Aufgegriffen wurde das Thema KI gleich beim Einstieg von Scopevisio CTO und Vorstand Dr. Lukas Pustina: „Ob ich wohl nächstes Jahr noch auf der Bühne stehen werde? Vielleicht kann das ja bald eine KI übernehmen…“ Bei allem Hype um das Thema sei es jetzt für jedes Unternehmen wichtig, herauszufinden, wie es KI für sich nutzen kann.
Impressionen vom Tag bietet unser Video in einer knappen Minute:
Keynote „Age of AI“
Thorsten Kranz, Head of AI bei der DHL Group, hielt die Keynote über das „Age of AI“, das bei DHL schon begonnen hat. Denn hinter jedem Paket, das an der Haustür entgegengenommen wird, steckt eine aufwändige Logistik, bei der auch KI unterstützt. So besitzt die DHL eine fast ebenso große Flotte an Flugzeugen wie die Lufthansa. Für deren Einsatz müssen Prognosen getroffen werden, wie viele Flugzeuge wo und wann gebraucht werden und wie groß diese sein müssen. Aber auch bei der sogenannten „letzten Meile“ ist eine detaillierte Steuerung nötig, denn die kürzeste Strecke ist nicht immer die beste. Auch hinter den Mitteilungen, die alle aufs Smartphone erhalten, wenn wir ein Paket erwarten, steckt KI. „Wir können bis auf 18 Minuten genau vorhersagen, wann ein Paket eintrifft“, so Kranz.
Zukunftsreise KI
Im zweiten Teil seiner Keynote nahm Kranz das Publikum mit auf eine KI-Zukunftsreise, „denn vielen ist die Größe dessen, was gerade passiert, nicht bewusst“. Diese Reise vollzieht sich in fünf großen Schritten. Sie beginnt bei der sogenannten spezifischen KI, die für einen speziellen Zweck und vordefinierte Aufgaben entwickelt wird. Und sie endet bei der Künstlichen Allgemeinen Intelligenz (AGI), einer (noch) theoretischen Form der KI, die so intelligent wäre wie der Mensch oder ihm sogar überlegen.
“Generative KI ist wahrscheinlich eine der größten Innovationen des laufenden Jahrzehnts und der Vorbote noch größerer Disruptionen. Sie hat enormes Potenzial, unser privates und berufliches Leben zu verändern.”
Thorsten Kranz, Head of AI DHL Group
„Wir sind auf dem Weg zu einer künstlichen allgemeinen Intelligenz, die unsere Arbeitsweise revolutionieren wird“, ist Kranz überzeugt. Ihm sei es deshalb wichtig, Wissen zu vermitteln und Gedankenanstöße zu geben – vor allem dem Mittelstand. „In fast allen Branchen wird der Einsatz von KI alternativlos sein“, so Thorsten Kranz. Der Mittelstand müsse sich auf das Zeitalter der KI vorbereiten: „Wir stehen nicht im Wettbewerb mit der KI, sondern mit Unternehmen, die KI besser einsetzen als wir selbst.“
Ganzheitliche Lösung als Grundlage für KI
Um bestens auf das Zeitalter der KI vorbereitet zu sein, sollten Unternehmen jetzt die Grundlagen schaffen, ist Scopevisio-Gründer und CEO Dr. Jörg Haas überzeugt. Dazu zählen eine zukunftssichere IT und reibungslose Prozesse. Gerade im Mittelstand sind allerdings oft noch proprietäre Systeme und heterogene IT-Landschaften anzutreffen. Die Folge davon sind Datensilos, die den Einsatz von KI erschweren. Ein holistische Unternehmenslösung wie Scopevisio dagegen vereint Daten und Prozesse in einem System und bietet deshalb beste Voraussetzungen für den Einsatz von KI.
„KI benötigt homogene, konsistente Daten. Eine ganzheitliche Unternehmenslösung wie Scopevisio ist deshalb ideal geeignet, um KI zu integrieren.”
Dr. Jörg Haas, Gründer und CEO Scopevisio AG
Keynote „Geschäftsprozesse sicher automatisieren“
Dass bereits mit Automatisierung viel erreicht werden kann, zeigten Dr. Jörg Haas (CEO), Alexander Kintzi (CTO) und Markus Cramer (CTO) gemeinsam mit Mitarbeitenden in ihrer Keynote „Wie Unternehmen die Produktivität bei kaufmännischen Geschäftsprozessen signifikant steigern können“. Das Scopevisio Team hatte dafür praktische Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen (z.B. Finanzbuchhaltung, Beschaffung und Projektmanagement) und Branchen (z.B. Hotellerie, Gesundheitswesen und Dienstleistungssektor) mitgebracht. Diese wurden in der Scopevisio Unternehmessoftware selbst demonstriert und anhand von Use Cases illustriert.
Future Lab: KI-Chatbot geplant
Einen Blick in das Future Lab konnten die Gäste am Ende der Keynote werfen: Geplant ist, KI-Technologien künftig stärker in die Unternehmenssoftware der Scopevisio zu integrieren. Erster Schritt: ein KI-Chatbot, der in der Lage ist, natürliche Sprache zu verstehen, zu verarbeiten und zu generieren. Seine Antworten zieht der KI-Assistent dabei nicht aus dem Internet, sondern aus den firmeneigenen Daten des Anwenderunternehmens. Ein feingranulares Rechtemanagement sorgt dafür, dass niemand Informationen erhält, für die er nicht berechtigt ist.
Branchen- und Themenstände
Auch am Nachmittag standen Künstliche Intelligenz und Automatisierung im Mittelpunkt des Programms, das in der Ausstellungshalle des Kameha Grand weitergeführt wurde.
An verschiedenen Branchenständen – unter anderem für Hotellerie, Gesundheitswesen und Consulting – konnten Besucher erkunden, wie sich Geschäftsprozesse gezielt optimieren und automatisieren lassen. Ob in der Personalverwaltung, Finanzbuchhaltung oder im Einkauf: Potenziale für Effizienzsteigerungen gibt es in vielen Unternehmensbereichen.
An sechs weiteren Themenständen wurden Anwendungen und Tools von Scopevisio vorgestellt, darunter die 2GO-App, das neue HR-Management und Scopevisio Documents, die Kombination aus DMS und Workflows. Hier hatten die Gäste außerdem Gelegenheit, direkt mit den Expertinnen und Experten von Scopevisio zu sprechen.
Neben dem Wissenstransfer bot die Veranstaltung reichlich Gelegenheit zum Netzwerken und zum Austausch über Erfahrungen und Best Practices.
Ein herzliches Dankeschön an alle Gäste, die gekommen sind! Wir hoffen, Sie haben viele Ideen für Ihr Unternehmen mitnehmen können.
Der nächste Cloud Unternehmertag findet am 5. Februar 2026 statt.
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Alle Photos: Julian Huke Photography