KI in der Buchhaltung

Künstliche Intelligenz in der Buchhaltung: Revolutioniert KI das Finanzmanagement?

Künstliche Intelligenz (KI) verändert derzeit auch die Buchhaltung. Routinetätigkeiten werden automatisiert, Datenanalysen von KI übernommen. Das Versprechen: Unternehmen sollen von mehr Effizienz, geringeren Kosten und weniger Fehlern profitieren. Erfahren Sie, wie KI die Buchhaltung künftig verändern könnte.

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Viele Tätigkeiten in der Buchhaltung sind standardisiert und wiederkehrend – etwa bei Rechnungen, Abstimmungen oder Berichten. Solche Routinen lassen sich ideal durch Künstliche Intelligenz automatisieren. KI arbeitet dabei schneller und präziser als Menschen und ermöglicht es Buchhaltern, sich stärker auf Analyse und strategische Aufgaben zu konzentrieren.

Was bedeutet Künstliche Intelligenz in der Buchhaltung?

Künstliche Intelligenz (KI) in der Buchhaltung bezeichnet den Einsatz von intelligenten Algorithmen und automatisierten Systemen, die Aufgaben übernehmen, die bisher menschliches Urteilsvermögen erforderten. Dazu zählen etwa das Erkennen, Verarbeiten und Analysieren von Rechnungsdaten, Belegen oder Finanztransaktionen.

KI-Systeme nutzen Technologien wie Machine Learning, Natural Language Processing (NLP) und Optical Character Recognition (OCR), um Muster in großen Datenmengen zu erkennen und daraus zu lernen. So lassen sich beispielsweise Buchungsvorschläge automatisch erstellen, Anomalien in Zahlungen identifizieren oder wiederkehrende Prozesse eigenständig ausführen.

Wie verbreitet ist KI in der Buchhaltung?

Für Deutschland existieren dazu keine verlässlichen Zahlen. In einem Beitrag von des Beratungshauses EY Consulting heißt es, dass 11 Prozent der mittelständischen Unternehmen KI-Lösungen im Rechnungswesen nutzen. Viel zu wenig, wie EY findet. Denn „Künstliche Intelligenz kann die Buchhaltung mittelständischer Unternehmen problemlos bewältigen“, so das Consulting-Unternehmen.

Der Fachverband Bitkom sieht den Anteil im Controlling und Rechnungswesen bei 17 Prozent und stützt sich dabei auf eine Umfrage aus dem Jahr 2025:

KI in der Buchhaltung (Bitkom Research)

Auch der Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller (BVBC) hat das Thema auf seine Agenda gesetzt. Der BVBC-Arbeitskreis „Digitalisierung“ hat sich dazu Anfang 2025 neu aufgestellt und heißt ab sofort „Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz“. Dieser setzt einen besonderen Schwerpunkt auf den Einsatz von KI-Lösungen im Rechnungswesen und Controlling.

Welche Vorteile bringt KI für die Buchhaltung?

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bringt zahlreiche Vorteile für Finanzabteilungen. Unternehmen, die KI-gestützte Buchhaltungssysteme nutzen, profitieren insbesondere durch:

  • Automatisierung von Routineaufgaben: Wiederkehrende Tätigkeiten wie Belegerfassung, Kontierung oder Zahlungsabgleiche laufen automatisch ab – das spart Zeit und reduziert Fehler.
  • Schnellere Prozesse: KI verarbeitet große Datenmengen in Sekunden und ermöglicht dadurch eine deutlich schnellere Finanzberichterstattung.
  • Höhere Genauigkeit: Durch maschinelles Lernen werden Fehlerquellen erkannt und minimiert, was die Datenqualität und Compliance stärkt.
  • Bessere Entscheidungsgrundlagen: Intelligente Analysen liefern Echtzeit-Einblicke in die Finanzlage und unterstützen fundierte Entscheidungen.
  • Kostenersparnis: Automatisierte Abläufe senken den manuellen Aufwand und damit langfristig die Betriebskosten.

In welchen Bereichen wird KI im Rechnungswesen eingesetzt?

Künstliche Intelligenz kann in vielen Bereichen des Rechnungswesens eingesetzt werden und dort Aufgaben übernehmen, die früher manuell und zeitaufwendig waren. Hier einige Beispiele:

Belegverarbeitung und Buchungserkennung

KI-Systeme erfassen Rechnungen automatisch, erkennen relevante Daten wie Beträge und Kostenstellen und ordnen diese den richtigen Buchungskonten zu. Sie gleichen Bankbewegungen selbstständig mit offenen Posten ab, erkennen Muster und schlagen Zuordnungen vor. Dadurch werden manuelle Prüfungen drastisch reduziert und Fehlerquellen nahezu ausgeschlossen.

Finanzanalyse und Reporting

Die Erstellung von Monats-, Quartals- oder Jahresabschlüssen ist meist zeitintensiv und erfordert viel manuelle Arbeit. KI-Modelle können diese Prozesse deutlich vereinfachen, indem sie aus Buchhaltungsdaten automatisch Finanzberichte erstellen und individuell anpassen. So lassen sich Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung oder Cashflow-Übersichten in kürzester Zeit generieren.

Vor allem für vorausschauende Analysen (sogenannte Predictive Analytics) kann KI genutzt werden: Durch die Analyse historischer Buchungsdaten erstellt KI präzise Vorhersagen zu Einnahmen, Ausgaben und Zahlungsströmen. Unternehmen können Engpässe frühzeitig erkennen, Zahlungsziele optimieren und strategisch besser planen.

Steuer- und Compliance-Management

KI-Systeme analysieren kontinuierlich Transaktionsdaten, um ungewöhnliche Muster oder Abweichungen zu erkennen – etwa doppelte Buchungen, verdächtige Zahlungsempfänger oder untypische Beträge. Durch maschinelles Lernen verbessert sich die Genauigkeit dieser Erkennung ständig. So lassen sich Unregelmäßigkeiten frühzeitig identifizieren, Risiken minimieren und Betrugsfälle verhindern, bevor sie größeren Schaden anrichten.

Weitere Bereiche sind in folgender Grafik aus dem F.A.Z. Pro Digital Briefing benannt, wobei sich die Grafik nicht ausschließlich auf die Buchhaltung, sondern auch auf Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung bezieht.

Buchhaltung und KI FAZ

Welche Herausforderungen entstehen beim Einsatz von KI?

Trotz der vielen Vorteile bringt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Buchhaltung auch Herausforderungen mit sich.

Zu den größten zählen Datenschutz und Datensicherheit. Beide müssen gewährleistet sein, da KI-Systeme häufig auf sensible Finanzinformationen zugreifen.

Risiken birgt außerdem das Thema Datenqualität: Fehlerhafte oder unvollständige Datensätze können zu falschen Ergebnissen führen.

Auch die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen ist ein Thema: Wenn KI-Modelle Buchungsvorschläge generieren, muss klar erkennbar bleiben, wie diese zustande kommen.

Darüber hinaus erfordert die Einführung solcher Systeme eine gezielte Schulung der Mitarbeitenden, um Vertrauen in die Technologie aufzubauen und den Wandel aktiv zu gestalten.

Schließlich sind auch rechtliche Rahmenbedingungen und Compliance-Vorgaben zu beachten, damit der Einsatz von KI im Finanzwesen sicher, regelkonform und verantwortungsvoll erfolgt.

Wie verändert KI die Buchhaltung und was bedeutet das für die Mitarbeitenden?

Durch die Automatisierung der Buchhaltung sinkt der manuelle Aufwand erheblich. Buchhaltungsteams können sich stärker auf Analyse, Interpretation und strategische Beratung konzentrieren.

KI liefert dabei die Datenbasis – doch die menschliche Expertise bleibt unverzichtbar. Menschen prüfen Ergebnisse, bewerten Zusammenhänge und treffen Entscheidungen, die Kontext und Erfahrung erfordern. Gleichzeitig übernehmen sie eine steuernde und kontrollierende Rolle, um die Qualität und Nachvollziehbarkeit automatisierter Prozesse zu sichern.

Welche zukünftige Entwicklungen sind zu erwarten?

Der Trend geht hin zu einer vollständig integrierten, intelligenten Finanzplattform, in der KI, Cloud und Datenanalyse nahtlos zusammenwirken. Sprachbasierte Assistenten wie ChatGPT werden zunehmend Teil des Arbeitsalltags und übernehmen Aufgaben wie Auswertungen oder Reportings auf Zuruf. Zudem wird die Predictive Analytics an Bedeutung gewinnen: KI wird Prognosen über Cashflows, Geschäftsentwicklungen oder Risiken liefern, bevor diese eintreten.

Der Beruf des Buchhalters wird sich somit aller Voraussicht nach vom Datenerfasser und Buchenden zum Finanzanalysten und Prozessgestalter hin verändern, der KI gezielt einsetzt, um Unternehmenszahlen besser zu verstehen und Handlungsempfehlungen abzuleiten.

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Sabine Jung-Elsen


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