Home-Office heute – ein Überblick

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Wer im Bekanntenkreis nachfragt, bekommt den Eindruck, halb Deutschland sei ins Home-Office umgezogen. Der folgende Artikel befasst sich mit Zahlen, Daten und Fakten zum Thema.

Die Zahlen zum Thema Home-Office in Zeiten der Krise sind sehr inkonsistent. Eine Mannheimer Studie, die das Thema branchenübergreifend betrachtet, fand heraus, dass vom 20. bis zum 31. März 2020 21,2 Prozent aller Beschäftigten im Home-Office arbeiteten. Statista beziehungsweise YouGov ermittelten zwischen 19. – 25. März 2020 einen Prozentsatz von 45 Prozent. Der Branchenverband Bitkom verkündete, dass fast die komplette Digitalwirtschaft (neun von zehn Unternehmen) ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derzeit in heimische Büro geschickt hat. So weit die Zahlen auch auseinander liegen mögen – sie sind in jedem Fall höher als vor der Krise.

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Diagramm Home-Office im März 2020

Home-Office schützt Mitarbeiter

Schon vor Wochen haben viele große Unternehmen – darunter zum Beispiel Bosch, adidas oder Beiersdorf – ihre Mitarbeiter ins Home-Office geschickt. Soziale Distanz war und ist immer noch das Gebot der Stunde – und das nicht nur im privaten Bereich. Je weniger Mitarbeiter unterwegs zur Arbeit sind und je weniger sie mit Kollegen in Kontakt kommen, desto stärker sinkt das Risiko der Verbreitung des Krankheitserregers.

Angestellte wünschen Home-Office in besonderen Situationen

Nicht verwunderlich, dass die Mehrheit der deutschen Angestellten derzeit im Home-Office arbeiten möchte. So hat eine Umfrage des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) unter 1.000 Angestellten ergeben, dass 58 Prozent in gesundheitsgefährdenden Situationen wie der aktuellen von zu Hause arbeiten möchten. 66 Prozent erwarten, dass Arbeitgeber dafür technische Lösungen bereithalten.

Diagramm Wunsch nach Home Office
Diagramm “Wunsch nach Home Office” (Quelle: Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. )

Recht auf Home-Office?

Der Wunsch nach Homeoffice mag stark sein. Tatsache ist jedoch: Sofern es beim Arbeitgeber eine solche Sonderregelung wegen der aktuellen Situation derzeit nicht gibt, “gilt als Arbeitsort weiterhin der vertraglich vereinbarte Ort, welcher im Zweifel der Betrieb ist. Erscheint man nicht zur Arbeit, kann der Arbeitgeber abmahnen und letztlich sogar kündigen“, erklärt Medienanwalt Christian Solmecke in seinen FAQs. Denn anders als in den Niederlanden gibt es in Deutschland kein Recht auf Homeoffice. Gleichwohl wünscht sich jeder zweite Berufstätige einen gesetzlichen Anspruch auf Heimarbeit. Derzeit gibt es Betrebungen von Arbeitsminister Hubertus Heil dies gesetztlich zu verankern – jedoch kommt von den Arbeitgebern Gegenwind.

Zwang zum Home-Office?

Umgekehrt dürfen Mitarbeiter aber auch nicht ins Home-Office gezwungen werden. Die Regelung darüber muss einstimmig zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer getroffen werden.

Computerarbeitsplätze auf dem Vormarsch

Die Voraussetzungen dafür sind eigentlich gegeben: In Deutschland gehen viele Angestellte Tätigkeiten nach, die problemlos auch von zu Hause aus erledigt werden könnten. Mehr als fünfzig Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland sind laut dem Branchenverband bitkom Bildschirmarbeitsplätze. Home-Office lässt sich mit den entsprechenden digitalen Tools in diesem Fall einfach umsetzen.

Mit Scopevisio im Homeoffice arbeiten

Einstellung der Arbeitgeber

Allerdings hängt Home-Office nicht allein von den technischen Möglichkeiten ab. So kam eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung 2019 zu dem Schluss, dass viele Vorgesetzten glauben, ihre Mitarbeiter seien im Homeoffice weniger produktiv. Deshalb ist die Anwesenheitskultur noch vielerorts verankert – auch wenn die technischen Möglichkeiten eigentlich gegeben wären. So ist die Meinung, dass dem Vorgesetzten die Anwesenheit am Arbeitsplatz wichtig ist, einer der Hauptgründe nie zu Hause zu arbeiten. Jeder zehnte Betrieb führt die erschwerte Führung und Kontrolle durch die Vorgesetzten ins Feld. Demgegenüber stehen die positiven Erfahrungen der Betriebe mit Home-Office. So sprechen 45 Prozent der Firmen, die dieses anbieten, sogar von einer höheren Produktivität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Technik und Tools

Damit Home-Office funktioniert, stellt der Arbeitgeber dafür die nötigen Arbeitsmittel, zum Beispiel PC oder Notebook, zur Verfügung. Die IT-Abteilung setzt in der Regel ein privates Netzwerk (VPN) auf, über das Austausch von Daten erfolgt.

Noch einfacher funktioniert Home-Office mit Tools aus der Cloud. Für die Kommunikation bieten sich Anwendungen wie Teams und Slack an, für Meetings Telefon- und Videokonferenzen. Auch für Kontakt- und Projektmanagement, Abrechnung und Finanzbuchhaltung gibt es bereits eine Palette an Cloud-Lösungen. Doch seien wir ehrlich: Wer möchte mit jeder Menge unterschiedlicher Tools jonglieren und womöglich Daten vom einen ins andere System übertragen?

Effizienter ist die Zusammenarbeit in einer Home-Office Unternehmenslösung, wie Scopevisio sie derzeit sogar kostenlos bietet. Diese vereint die wichtigsten Funktionen für eine produktives Arbeiten im Home-Office: Dokumente-, Kontakt- und Aufgabenmanagement. Dadurch wird die gemeinsame Arbeit bei örtlicher Trennung einfacher: In der Software können Aufgaben erstellt und im Team überblickt werden. An diese Aufgaben werden Ergebnisse in Form von Dokumenten oder Kommentaren angehängt. Dies ist auch bei Kontakten möglich. Die Zusammenarbeit an Dokumenten wird nachvollziehbar und transparent, da das geänderte Dokument jeweils als neue Versionen gespeichert wird. Kommentare können ebenfalls am Dokument hinterlassen werden. Dabei arbeiten alle Beteiligten auf ein- und derselben Datenbasis, statt Dokumente hin- und herzuschicken. Cloud-Software schafft damit die Basis, im Büro wie auch zu Hause produktiv zu sein. Mit Hilfe der Software rücken Heimarbeiter ihre Schreibtische virtuell zusammen.

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Home-Office: gehasst und geliebt

So gerne auch jetzt Home-Office genutzt wird – in normalen Zeiten ist es nicht jedermanns und jederfraus Sache. So lehnen 62 Prozent der Beschäftigten, denen dies erlaubt ist, dankend ab – sie arbeiten lieber im Büro, wie eine Umfrage des Bitkom herausfand. Hauptgründe dafür sind der direkte persönliche Austausch im Büro sowie die Ansicht, dass die eigene Arbeitsweise eine persönliche Anwesenheit erfordert. Gleichwohl ist die Mehrzeit der Befraten überzeugt, dass sich ortsunabhängiges Arbeiten immer stärker durchsetzen wird. So erwarten 53 Prozent, dass der Anteil der Mitarbeiter, die in Unternehmen ganz oder teilweise vom Home-Office aus arbeiten, in den kommenden fünf Jahren steigen wird.

Vielfach wird negativ hervorgehoben, dass diese Arbeitsform zu einer stärkeren Vermischung von Arbeit und Privatleben führt. Das sagen sowohl diejenigen, die im Home-Office arbeiten als auch diejenigen, die grundsätzlich im Büro sind. Diese Vermischung kann auch zu psychischer Belastung führen. Erholungsphasen schrumpfen oder lassen sich nicht mehr klar abgrenzen, etwa wenn Home-Office am Abend oder am Wochenende stattfindet.

Home-Office nach der Krise

Ob die verstärke Nutzung von Home-Office, wie Sie derzeit praktiziert wird, dazu beiträgt, bleibt abzuwarten. Nach der Krise dürften sich viele Heimarbeiter sich darauf freuen, endlich wieder ins zu Büro fahren, um die Kolleginnen und Kollegen leibhaftig statt digital zu sehen und den lang vermissten Plausch in der Kaffeeküche wieder aufleben zu lassen. Dennoch dürften diese Erfahrungen aus dem Jahr 2020 dazu führen, dass der flexible Wechsel ins Home Office möglich bleibt, wenn es nötig und gewünscht ist. Denn gerade das Arbeiten in der Krise dürfte zeigen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genauso produktiv von zu Hause aus arbeiten wie im Büro.

Noch Fragen zum Home-Office?

Bei Fragen rund um das Thema Home-Office beträt das Netzwerk Mittelstand goes Home-Office kostenlos telefonisch. Das Expertenetzwerk wurde im Rahmen des Hackathons der Bundesregierung #WirVsVirus am 20. März 2020 gegründet. Über 240 ehrenamtliche Berater beantworten am Telefon Fragen von kleinen und mittleren Unternehmen zu technischen Grundlagen, rechtlichen Themen, Organisation und Arbeitsprozessen.

Autor:in Sabine Jung-Elsen
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