Der EU Data Act tritt am 12. September 2025 in Kraft und bringt bedeutende Veränderungen für Unternehmen, die Cloud-ERP-Systeme nutzen. Mit neuen Rechten ausgestattet, stehen Anwender vor der Herausforderung, ihre Datenhoheit zu sichern und gleichzeitig die Anforderungen der EU-Datenschutzverordnung (DSGVO) einzuhalten. In diesem Artikel erfahren Sie, was der EU Data Act für Cloud-ERP-Anwender bedeutet, welche neuen Rechte er mit sich bringt und wie Scopevisio Sie bei der Umsetzung unterstützt.
Was ist der EU-Data-Act?
Der EU-Data-Act ist ein umfassendes Gesetzespaket, das darauf abzielt, den Umgang mit Daten innerhalb der Europäischen Union zu regulieren und zu vereinheitlichen. Sein Hauptziel ist es, den Zugang zu und die Nutzung von Daten zu verbessern, um Innovationen zu fördern und den europäischen Binnenmarkt zu stärken. Unternehmen und insbesondere Cloud-ERP-Anwender stehen im Mittelpunkt dieser neuen Regelungen. Der EU-Data-Act soll sicherstellen, dass Unternehmen mehr Kontrolle über die von ihnen generierten Daten erhalten und gleichzeitig die Interoperabilität verschiedener Systeme gefördert wird. Dies bedeutet, dass Cloud-ERP-Anwender sich auf neue Rechte und Pflichten einstellen müssen, die ihre Geschäftsprozesse erheblich beeinflussen können.

Wer ist vom EU Data Act betroffen?
Die Verordnung betrifft alle Unternehmen, die Daten erzeugen, nutzen oder speichern – unabhängig von Branche oder Größe. Besonders betroffen sind:
- Cloud-ERP-Anwender, die täglich große Datenmengen verarbeiten,
- IoT-Unternehmen, deren Geräte kontinuierlich Daten erzeugen,
- Cloud- und Softwareanbieter, die Datenportabilität und Interoperabilität gewährleisten müssen.
Damit ist der Data Act nicht nur für Großkonzerne relevant, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die moderne Cloud-Lösungen nutzen.
Neue Rechte für Cloud-ERP-Anwender
Recht | Beschreibung | Auswirkungen für Cloud-ERP-Anwender |
Datenportabilität | Unternehmen können ihre Daten einfacher von einem Cloud-Anbieter zu einem anderen übertragen, ohne auf technische oder rechtliche Hürden zu stoßen. | Cloud-ERP-Anwender erhalten mehr Flexibilität bei der Wahl und dem Wechsel von Cloud-Anbietern. |
Zugang zu Metadaten | Unternehmen erhalten umfassende Einblicke in die Nutzungsdaten ihrer Cloud-ERP-Systeme, um besser zu verstehen, wie ihre Systeme genutzt werden. | Anwender können die Performance ihrer Systeme besser überwachen und optimieren. |
Erhöhte Kontrolle über Datenzugriff | Unternehmen haben mehr Kontrolle darüber, wer auf ihre Daten zugreifen kann und wie diese genutzt werden dürfen. | Cloud-ERP-Nutzer können den Zugriff auf ihre Daten gezielt steuern und ungewollte Zugriffe verhindern. |
Transparenz über Datenverwendung | Anbieter müssen detaillierte Informationen darüber liefern, wie Daten gesammelt, verarbeitet und genutzt werden. | Unternehmen erhalten mehr Klarheit und Transparenz über die Verwendung ihrer Daten. |
Zugang zu erweiterten APIs | Cloud-Dienstleister sind verpflichtet, APIs bereitzustellen, die eine einfachere Integration von externen Systemen ermöglichen. | Cloud-ERP-Anwender profitieren von einer besseren Integration ihrer Systeme und erweiterten Schnittstellen. |
Wechsel des Cloud-Anbieters ohne Datenverlust | Der Data Act fördert die Portabilität von Daten zwischen Cloud-Anbietern, was den Wechsel zu einem anderen Anbieter erleichtert. | Unternehmen können ihre Systeme anpassen oder den Anbieter wechseln, ohne ihre Daten zu verlieren. |
Datenhoheit in der Cloud: Was sich ändert
Die Datenhoheit von Unternehmen wird durch den EU Data Act deutlich gestärkt.
- Volle Kontrolle: Sie entscheiden, wer auf Ihre Daten zugreift und wie diese genutzt werden.
- Interoperabilität: Einheitliche Standards ermöglichen nahtlose Datenübertragungen zwischen Cloud-Systemen.
- Mehr Sicherheit: Anbieter sind verpflichtet, Datentransparenz und -schutz klar zu regeln.
Für viele Unternehmen ist das ein entscheidender Schritt, um Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern (Vendor Lock-in) zu reduzieren.
Was der Wechsel von einem älteren ERP-System jetzt für Unternehmen bedeutet
Der EU Data Act senkt die Hürden für den Umstieg von alten ERP-Systemen auf moderne Cloud-ERP-Lösungen. Überhöhte Kosten für den Datenexport entfallen, Interoperabilitätsstandards erleichtern die Migration und Unternehmen gewinnen mehr Flexibilität bei der Wahl ihres Anbieters.
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Fazit
Der EU-Data-Act markiert einen bedeutenden Wendepunkt für Cloud-ERP-Anwender in Europa. Mit der Einführung neuer Rechte und der Stärkung der Datenhoheit bietet er Unternehmen die Möglichkeit, mehr Kontrolle über ihre Daten zu erlangen und gleichzeitig die Einhaltung der EU-Datenschutzverordnung sicherzustellen. Diese Veränderungen erfordern jedoch auch eine sorgfältige Anpassung der internen Prozesse und eine strategische Neuausrichtung, um den neuen Vorschriften gerecht zu werden.
Zukünftige Entwicklungen könnten weitere Anpassungen mit sich bringen, da die EU weiterhin bestrebt ist, den digitalen Binnenmarkt zu regulieren und zu harmonisieren. Für Cloud-ERP-Anwender bedeutet dies, wachsam zu bleiben und frühzeitig auf neue Regelungen zu reagieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Vorteile der digitalen Transformation voll auszuschöpfen.