In Kürze werden Sie mit Scopevisio XRechnungen erstellen können. Der Hintergrund: Ab dem 27.11.2020 werden Bundesbehörden elektronische Rechnungen nur noch als sogenannte XRechnungen akzeptieren. XRechnung ist die Bezeichnung für einen XML-basierten Standard, der für elektronische Rechnungen an öffentliche Auftraggeber genutzt wird.
- Wie wird die Erstellung von XRechnungen in Scopevisio aussehen?
- Ab wann wird die Erstellung von XRechnungen möglich sein?
- Welche Vorbereitungen muss ich als Anwenderin bzw. Anwender treffen?
- Was ist die Leitweg-ID?
- Wie erfahre ich, welche Leitweg-ID mein Rechnungsempfänger hat?
- Wie setzt Scopevisio die XRechnung um?
- Wird Scopevisio alle Spezialfälle bei der XRechnung berücksichtigen?
- Können XRechnungen automatisiert aus Scopevisio heraus in die Rechnungsportale der Behörden verschickt werden?
Wir haben Isabella Müller, Entwicklerin bei Scopevisio, zum Thema XRechnung befragt.
Wie wird die Erstellung von XRechnungen in Scopevisio aussehen?
Die Anwenderinnen und Anwender werden in Scopevisio erstellte Rechnungen ganz einfach mit einem Klick als XRechnung ausgeben können. Die exportierten XRechnungen können dann in die Rechnungsportale der Behörden eingestellt oder per E-Mail verschickt werden.
Ab wann wird die Erstellung von XRechnungen möglich sein?
Schon seit dem akutellen Featureset (FS 110 vom 15.10.2020) besteht die Möglichkeit, XRechnungen zu testen. Wir werden im Anschluss das Verfahren weiter optimieren, so dass die XRechnung Mitte November zur Verfügung stehen wird.
Testkunden gesucht! Wir brauchen Ihre Unterstützung!
„Ich würde mich sehr freuen, wenn Anwenderinnen und Anwender, die die XRechnung testen möchten, sich bei mir melden (isabella.mueller@scopevisio.com). Je mehr wir mit „realen“ Vorgaben testen, desto besser wird das Feature und desto mehr Spezialfälle können wir berücksichtigen.“
Welche Vorbereitungen muss ich als Anwenderin bzw. Anwender treffen?
Bei allen Debitoren in Scopevisio, die XRechnungen von Ihnen erhalten sollen, wählen Sie XRechnung als Rechnungsart aus und hinterlegen die individuelle Leitweg-ID.
Was ist die Leitweg-ID?
Bei der Leitweg-ID handelt es sich um das empfängerspezifische Kennzeichen einer elektronischen Rechnung. Konkret stellt sich die Leitweg-ID als zusammengesetzte Nummer dar – ähnlich wie eine IBAN. Mit Hilfe der Kennung können Behörden eindeutig adressiert werden.
Wie erfahre ich, welche Leitweg-ID mein Rechnungsempfänger hat?
In der Regel haben Ihnen die Behörden, für die Sie tätig sind, bereits die jeweilige Leitweg-ID mitgeteilt. Falls nicht, fragen Sie bei der Behörde nach. Es gibt leider keine zentrale Datenbank, da die Leitweg-IDs dezentral von Bund und Ländern vergeben werden.
Wie setzt Scopevisio die XRechnung um?
Der Standard „XRechnung“ basiert auf einem semantischen Datenmodell im XML-Format, das elektronisch verarbeitet werden kann. XML ist die Abkürzung für Extensible Markup Language. Es handelt sich um ein textbasiertes Format für den Austausch von strukturierten Informationen. Für die XRechnung sind zwei Syntaxen zulässig: Universal Business Language (UBL) und UN/CEFACT Cross Industry Invoice (CII). Vereinfacht gesagt, kann man auch von zwei „Dialekten“ der „Sprache“ XML sprechen. Wir haben uns für UBL entschieden.
Wird Scopevisio alle Spezialfälle bei der XRechnung berücksichtigen?
Ein Großteil der Anforderungen wird Mitte November abgedeckt sein. Die dann angebotene XRechnung wird als Zahlungsart die Überweisung beinhalten.
Daneben gibt es Spezialfälle, die wir im Nachgang berücksichtigen. Um diese Spezialfälle zu testen, benötigen wir dringend Testkunden, die mit uns zusammenarbeiten. Beispiele für solche Spezialfälle sind:
- andere Zahlungsarten wie z.B. Lastschrift
- Steuerbefreite XRechnungen
- Schlussrabatt
- Brutto-XRechnungen
Sollte einer dieser Spezialfälle auf Sie zutreffen, würden wir uns freuen, wenn Sie sich bei uns meldeten (isabella.mueller@scopevisio.com).
Können XRechnungen automatisiert aus Scopevisio heraus in die Rechnungsportale der Behörden verschickt werden?
Das wäre wünschenswert, aber momentan fehlen bei einigen Portalen noch die Webservices, die dafür notwendig sind. Manche XRechnungsempfänger haben auch kein Portal und möchten XRechnungen per Mail empfangen.
Hier ist allerdings ein einheitliches Verfahren angestrebt. Dieses ist im Zusammenhang mit PEPPOL (Pan-European Public Procurement OnLine) zu sehen, einem internationalen Projekt, welches das Ziel hat, elektronisch unterstützte öffentliche Vergabeverfahren EU-weit zu standardisieren. Beim Standard XRechnung geht es ja ausschließlich um die Rechnung selbst und nicht um ihren Übermittlungsweg. PEPPOL bezeichnet dagegen eine webservicebasierte Infrastruktur zur sicheren Übermittlung von Daten. Wann wir eine automatisierte Übertragung anbieten können, ist derzeit nicht abzusehen und hängt im Wesentlichen von der Verfügbarkeit der Webservices ab, auf die wir keinen Einfluss haben. Klar ist aber, dass wir dies anstreben.